Reich – mit Diamanten

Jesus Christus lehrte sein Leben – und lebte seine Lehre. So lautete die Kernaussage des Gottesdienstes mit Bischof Ralph Wittich am Sonntag, den 18. Januar 2015 in der Gemeinde Gera.

Das Bibelwort war Lukas 8, 1:

„Und es begab sich danach, dass er durch Städte und Dörfer zog und predigte und verkündigte das Evangelium vom Reich Gottes; und die Zwölf waren mit ihm.“

Der Bischof wies darauf hin, dass Jesus – im Gegensatz zu den Schriftgelehrten – mit Vollmacht predigte. Und da die Zwölf mit ihm waren, teilte er mit ihnen Freud und Leid. Das Reich, von dem die Rede ist, ist keines, das von Menschen erschaffen ist. Es ist von Gott gegeben. Dieses Reich kommt! Darum bitten wir auch im „Unser Vater“. Wir dürfen es wie ein Kind annehmen – als ein Geschenk! Mit (dem Leben von) Jesus Christus ist das Reich Gottes Wirklichkeit geworden.

Und es hat Bestand. Auch wenn Jesus nicht mehr selbst als Mensch unter uns ist, so hat er doch die Zusage gegeben: „Ich bin bei euch alle Tage.“ Und das soll stets „durchscheinen“. Vergleichbar z.B. mit einem Diamanten; der Begriff „Diamant“ bedeutet „durchscheinend“ und „unbezwingbar“.

Wort und Tat sollen übereinstimmen; dann sind diese – und somit wir selbst auch – glaubwürdig. Mit Blick auf die Bitten im „Unser Vater“ heißt das:

  • „Dein Name werde geheiligt.“ – Wir lassen die Heiligung des Namens Gottes im Gebet täglich geschehen.
  • „Dein Wille geschehe wie im Himmel so auf Erden.“ – Wir bemühen uns, der Sünde zu entsagen, und nehmen an, was Gott zulässt.
  • „Vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.“ – Wir machen ernst mit der Versöhnung.
  • „Dein Reich komme.“ – Wir erwarten täglich das Wiederkommen des Gottessohnes und stellen unser Leben darauf ein.

Sein Dienen beendete der Bischof mit der mutmachenden Aussage: „Egal, was kommt, ER kommt!“

Anschließend diente Priester Andreas Martz mit, der Sohn der Geschwister, die im weiteren Verlauf des Gottesdienstes den Segen zur diamantenen Hochzeit empfingen. Nach einem Lied des Frauenchores bereitete der Bischof auf die Sündenvergebung und das Heilige Abendmahl vor. Er sprach davon, dass heute mitunter ein Geschenk zu einem „Warenaustausch“ führen kann, wenn man denkt, man müsse im vergleichbaren Wert ein Geschenk erwidern. Bei Gottes Liebe und Gnade ist es anders: wir müssen nur die Hand auf haben und uns herzlich freuen.

Nachdem das Lied 133 aus der Chormappe verklungen war, leitete Bischof Wittich mit einem Teil aus Vers 12 des 115. Psalms „Der Herr denkt an uns und segnet uns“ zur Segenshandlung über. Das Paar brauche nicht zu denken, was zu korrigieren sei; was war, das war. Es sind die Wege Gottes; auch wenn es manche Umleitung oder manches gab, was ihnen nicht gefallen hat. „Der diamantene Hauch, der diesen Tag ausmacht, das ist Ihre Familie“, legte er ihnen ins Herz. „Und die Gemeinde weiß, was sie an Ihnen hat.“ Vor dem Segen schloss der Bischof ab mit den Worten: „Vor mir sehe ich zwei Unbezwingbare. Und das gebe Ihnen Energie und Kraft auch für die Zukunft.“

T.R.