Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?

Wir wollen wandeln in Glaubensüberzeugung, Treue, Vertrauen und Demut – dann bekennt sich Gott zu uns.

Am Mittwoch, den 29. August 2012 kehrte Apostel Rolf Wosnitzka in der Gemeinde Gera ein. Dem Gottesdienst legte er das Bibelwort Römer 8, aus 31 zugrunde, mit dem der Stammapostel kürzlich gedient hatte: „Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein?“

Nachdem der Chor „Wer will uns scheiden von der Liebe Gottes“ gesungen hatte, wünschte der Apostel allen, dass sie die vom Chor besungene Liebe wieder neu erfahren können, sie in ihrer Seele und ihrem Herzen verspüren und dass diese Liebe alle wieder neu erbaut und neu umfängt. Denn schon im Eingangslied wurde gesungen, dass wir unseren Seelenbräutigam mehr lieben wollen. Dies kommt zum Ausdruck, wenn wir ihn mehr und mehr in unser Herz hinein lassen, zum Maßstab unseres Handelns machen, in allem unseren Denken, Reden und Tun uns mehr und mehr an ihm orientieren.

Der Schreiber des Römerbriefes macht deutlich, dass er überzeugt ist von Gott. Er drückt sein Vertrauen zu Gott aus. Schon in vielfältiger Weise hat er erlebt, dass Gott für ihn ist.

Das Bibelwort bringt drei ganz entscheidende Erkenntnisse zum Ausdruck:
- Gott ist allmächtig.
- Gott steht mir zur Seite, er ist ganz persönlich für mich da.
- Ich kann mich auf Gott verlassen.

Der Apostel wies auf einige Glaubenspersönlichkeiten der Bibel hin, in deren Herzen dieser Satz unerschütterlich stand: David, der sich Goliath entgegenstellte mit den Worten „ich komme im Namen der Herrn“. Auch bei Hiob kommt diese Herzenseinstellung zum Ausdruck, in einem Augenblick musste er alles hergeben, was er hatte. Von ihm kam keine Anklage, keine Fragen. Stattdessen sagt er: „Der Herr hat’s gegeben, der Herr hat’s genommen, gelobt sei der Name des Herrn.“ Abraham ging es nicht schlecht, er hatte alles, was er brauchte. Und dennoch sagte ihm Gott: „Geh aus in ein Land, das ich dir zeigen werde.“ - Und Abraham ging. Gott war mit Abraham, weil Abraham voller Glauben und voller Glaubensüberzeugung war. Denken wir an Mose, der sich bei Pharao in vielfältiger Weise dafür eingesetzt hatte, dass er das Volk Israel gehen lassen solle. Und immer wieder musste er feststellen, dass sich der Pharao nicht beeinflussen ließ, bis schließlich alle zehn Plagen über das ägyptische Volk gekommen waren. Und dann machte er sich auf den Weg. Aus 40 Tagen wurden 40 Jahre. Mose hat nicht gemurrt, er hat seinen Auftrag mit Freude erfüllt bis zuletzt. Gott war mit Mose, weil dieser treu war und immer wieder in Demut vor Gott kam. Gott war auch mit Paulus, weil er mit ganzem Herzen und voller Überzeugung diente.

Wenn Gott für uns sein soll, wenn er mit uns gehen soll, dann wollen wir uns an diesen Gottesmännern orientieren. An ihrer Glaubensüberzeugung, an ihrer Treue, an ihrer Demut und an ihrer Begeisterung. Wir wollen nach Gottes Wort handeln, es im Glauben aufnehmen und es Richtschnur sein lassen für all unser Tun.

In einer Veröffentlichung heißt es, dass wir in einer Gegend leben, in der gerade noch 8 % der Menschen einen ganz persönlichen Gottesbezug haben. Sollten wir uns nicht auch wieder darauf besinnen, indem wir das Evangelium hinaustragen, indem wir von dem zeugen, was wir haben?! Das können wir nur, wenn wir unseren Glauben bewusst leben, wenn wir die Tugenden Jesu Christi anziehen und sie praktizieren. Nur dann können wir das Evangelium überzeugend hinaustragen. Auch das ist Dienen: zu begeistern für das Evangelium.

Es gibt viele Situationen in unserem Leben, da braucht es Überzeugung und Sicherheit. Und wenn wir in dieser Sicherheit zu ihm rufen „Vater, steh uns bei“, dann wird er das tun!

Bischof Wittich und Bezirksältester Standke rief der Apostel zum Mitdienen.

T.R.